2012/04/03

schon seit stunden sitze ich auf diesem stuhl. ich höre musik. sie bestimmt meine laune. ja, ich weine, heule. meine augen sind schon rot. es ist mir egal. es liegt nicht an der musik, aber ich bin traurig. ich bade geradezu in melancholie. tiefer tiefer melancholie. sigmund freud schrieb: die melancholie ist seelisch ausgezeichnet durch eine tief schmerzliche verstimmung, eine aufhebung des interesses für die außenwelt, durch den verlust der liebesfähigkeit, durch die hemmung jeder leistung und die herabsetzung des selbstgefühls, die sich in selbstvorwürfen und selbstbeschimpfungen äußert und bis zur wahnhaften erwartung der strafe steigert. ich bin traurig. mir ist egal, was die anderen machen. ich liebe nicht, nicht jetzt. ich habe nicht mal bei durst die lust, die flasche an meinen mund zu setzen. ich hätte mehr aus mir machen können. ich bin schlecht, faul, bescheuert und habe das ganze nicht verdient. ich sollte mir die adern aufschlitzen. haha, melancholie. ich sag's euch, das ist nicht immer so einfach. nein. und jetzt sitze ich hier, sehe das problem, doch mache nichts. eine gute nachricht steigert für etwa fünf minuten meine laune, ich freue mich leicht, habe wieder eine gewisse freude. aber so begeistert ich war, umso schneller falle ich wieder in die dunkelheit der gefühle. tiefer als ich vorher war. ich fühle mich so schlecht. ich will kotzen; das müsli und die pizza wieder raus. ich will kotzen; mich raus, meine verdammte seele raus. ich will weg, einfach weg. zu meiner besten freundin vielleicht. sie fehlt mir. sie ist so weit weg. und so weit weg ist auch alles glück in mir. möglicherweise hat sie es. ich erhebe mich, hole mir ein glas, schütte den wodka hinein. einen kleinen schluck nehme ich. er brennt auf meiner kaputten lippe. es gab eine zeit, da mochte ich das teuflische wasser lieber. dann nehme ich einen schluck, und noch einen, noch einen, bis das glas leer ist, ohne abzusetzen. nach 14 sekunden ist es leer. ein ekliger geschmack in meinem mund, der wodka ätzt mir den hals weg, mein magen tut weh, mir ist schlecht. ich bin mir sicher, früher hat es nicht so eine wirkung bei mir gehabt. was ist los mit mir? ich muss einen schluck wasser trinken, ich könnte kotzen. ich frage menschen, was sie an mir am meisten mögen. oh, ich gehe ihnen auf den sack. minderwertigkeitskomplexe würde ich es nennen. ich schreibe ihnen, dass ich die alte zeit vermisse. an meinem geburtstag habe ich chips gekotzt. haha.
dank einer person wurde meine laune heute dann doch noch besser, danke dafür bester freund! :*

1 Kommentar:

  1. du schreibst sehr bewegend, Hannah.
    Glaube mir, es werden bessere Tage kommen. Ich kenne solche Situationen und es gibt keine Garantie,dass sie dir nie wieder begegnen werden, doch alles kann besser werden und das wird es. Sieh die schönen Dinge,wie die Nachricht, mach dir nicht zu viele Gedanken um alles Schlechte, manches kann man einfach nicht ändern. Es werden bessere Tage kommen, und du wirst in Glück baden
    liebste Grüße
    mary

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