2015/04/27

mitten in der nacht fahre ich zu dir. während ich mir noch am auto eine zigarette anzünde, kommst du mir aus dem haus schon selbst mit einer kippe im mund entgegen. als du mich fest umarmst, ziehe ich deinen geruch ebenso fest ein, als würde es das letzte mal sein, dass ich dich rieche. möglicherweise ist das ja auch so. jeder moment mit dir könnte ein moment zu viel sein, in jedem gemeinsamen moment lernst du ein bisschen mehr von mir kennen. du weißt schon viel über mich, du weißt wer ich bin und wie ich bin. aber nicht warum ich so bin. wie auch, ich vertraue niemandem. und bevor du alles über mich weißt bin ich schon längst weg und versuche dich zu vergessen. doch jetzt liege ich auf dir und wir sehen fern. mehr will ich in meinem leben nicht mehr tun. nur auf dir liegen, auf deiner brust, deinen geruch einatmen. nur auf dir liegen, deine arme um mich geschlungen, meinen geruch einatmen. witze, die nur wir verstehen. dein lachen und mein lachen werden zu einem gemeinsamen lachen. reden als wären wir schon seit tag 1 zu zweit. ich sein, du sein, wir sein. vorstellungen über die zukunft, die einfach nicht realisierbar sind. zusammen reisen, zusammen den verstand verlieren, zusammen leben, zusammen lachen, zusammen draußen sitzen, rauchen und reden. und das bis zum letzten tag. doch das alles ist nur von kurzer dauer. ich weiß, dass es ein ende geben wird und dieses ende wird schneller kommen als du denkst. tragische melancholie liegt in der luft, immer wenn du gerade deinen blick lächelnd abwendest und ich dich weiterhin emotionslos mit schräg gelehntem kopf ansehe. 

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