2012/05/30

in meinen händen halte ich die schönsten sachen meines lebens; ein salitos ice und meinen freund. wir reden, und trinken. es ist abends, nachts. habe die zeit vergessen, aber es ist eh egal, es ist einfach zeit zu leben. gerade sind wir auf dem weg runter in die stadt. eine flasche fliegt vor uns auf die straße und zersplittert. scherben fliegen uns an arme und beine. wunden. eine, aus der das blut mein bein hinunter läuft. das gefühl, dass mein lebenssaft aus mir tritt und sanft auf meiner haut kribbelt. ein leichtes gefühl von übelkeit zieht durch meinen magen. mir war den ganzen tag schon schlecht. und das macht es nicht besser. du bist sauer auf deinen besten freund. ich muss mich einen moment setzen und mir das blut vom bein wischen. wir gehen weiter, durch die wiesen. wieder sind wir beide für die anderen beiden viel zu langsam, haben abstand. es ist uns egal. ich habe dich, und mehr zählt gerade nicht mehr für mich. lieben uns im schein der alten fabrik, die auf der anderen straßenseite ist. meine knie sind auf, bluten. doch ich nehme wieder deine hand und einen schluck von meinem bier. ihr wartet hinter der fabrik auf uns, ihr seid angetrunken und raucht meine kippen. wir schlagen uns durch hohes gras. du willst mir helfen. ich sage dir, dass ich das schon selbst schaffe. das schon. aber trotzdem brauche ich dich inzwischen, jetzt schaffe ich mein leben nicht mehr ohne dich. du bist der, der mich immer wieder aufbaut wenn ich ihm meine geschichten erzähle. du bedeutest mir einfach so viel. ich will nur, dass du weißt, du bist der einzige für mich, weil du mich so berührst. wir klettern also über zwei zäune und sind im freibad. ihr zieht euch ganz aus, ich behalte meine unterwäsche an. und so springen wir ins wasser. und ich war so lang nicht mehr schwimmen. versinke in der dunkelblauen tiefe, kraule, fühle mich schwerelos. kurz verliere ich die kontrolle über meinen belasteten körper, tauche unter, schlucke wasser, habe es in der nase. ich huste, spucke. habe die kontrolle wieder. kontrolle ist etwas schönes, kontrolle über sich selbst. ich lache, fühle mich so glücklich, fühle mich frei und ungehalten. nicht mal das so verhasste wasser kann mich unter kriegen, ja, heute bin ich einen schritt weiter. und während ich noch in meiner kleinen traumwelt bin - in der ich schön, frei und glücklich bin - strahlt das licht einer taschenlampe auf das nun stille wasser. wir huschen aus dem becken, schnappen uns unsere paar sachen, haben keine zeit mehr uns anzuziehen. wir laufen triefend nass zum zaun, wässrige fußspuren ziehen wir hinter uns her, springen aus einer viel zu großen höhe auf den boden, landen in brennnesseln.. einige lange zeit später sitze ich mit dir vor deiner haustür. die welt vor uns ist still, wir zittern. ich rauche, du hasst es. doch ich hoffe du denkst an diesen moment; wo wir lachend auf der straße standen und du mich so fest gedrückt hast, dass es mir weh getan hat. deine liebe könnte mich erdrücken. doch wie könnte ich jetzt ohne sie?

1 Kommentar:

  1. Deine Texte sind total schön!

    An alle, die Lust haben, bei meiner Blogvorstellung am 1. Oktober mitzumachen, meldet euch bitte hier:

    http://lavendeltoertchen.blogspot.de/p/nachste-blogvorstellung-1-oktober.html


    Freue mich auf eure Blogs!

    Liebste Grüße
    Clara

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