2012/03/21

ich sitze auf meinem stuhl, im klassenraum, zwischen meinen mitschülern, hinter mir mein lehrer. tränen rollen über mein gesicht, ich lache trotzdem. man fragt mich, was mit mir los sei. ich sage, es sei egal. man klatscht mir ins gesicht, ich solle nicht immer die große hannah sein und die kleine solle sprechen. ich gehe. wir gehen alle. eigentlich bin ich kaum noch in der lage zu gehen. in meinem kopf male ich mir selbst aus, wie ich zitternd auf den boden falle und einfach heule. doch ich gehe einen schritt, und noch einen, und noch einen, bis ich wieder im klassenraum sitze. ich versuche gerade zu sitzen, mich groß zu machen. immer wieder falle ich in mir zusammen. kaputt machen um aufzubauen, kaputt machen um aufzubauen. sage ich mir. es wird besser. vielleicht. irgendwann. ich hoffe es.. dann flüster ich dir zu, ich kann nicht mehr. du sagst, ich soll nach hause gehen. ich nicke. nach hause also? was will ich da? mich anschnauzen lassen, weil ich schon wieder in der schule fehle? mich fertig machen lassen, weil ich nicht die perfekte tochter bin? nein danke. dennoch packe ich meine sachen ein, ziehe meine jacke an, ohne ein wort gehe ich. ich habe dich nicht umarmt, tut mir leid. man sagt mir irgendwas, wahrscheinlich fragt man mich, wo ich hin will. ich höre nichts, doch, ich höre casper's stimme überall. endlich angefangen aufzuhören. endlich angefangen aufzuhören zu kämpfen. ich ziehe meine knallrote strumpfhose rauf, richte den rock, ziehe mir die jacke über die schultern, fahre mir einmal mit der hand durch die haare. nach umwegen stehe ich an der bushaltestelle, in welchen bus ich einsteige weiß ich noch nicht genau. ich könnte zum bahnhof fahren, mit dem zug in die stadt, und mich von der menge treiben lassen. die blicke der anderen menschen könnte ich nicht ertragen. die tatsache, dass ich kein geld dabei habe, macht die ganze sache zudem schwer. also steige ich in den bus nach hause. nach hause, ha. zuhause ist da, wo dein herz ist. ha, klar. wo ist mein herz bitteschön? hier, im bus. ist also der bus mein zuhuase? nein. fickt euch alle, ich habe anscheinend kein zuhause. während der busfahrer über den berg durch einen wald fährt, denke ich an den tag. er ist scheiße. er wird auch nicht besser werden. ist es zu viel verlangt, wenn man nur mal kurz glücklich sein will? wieso treibt das leben mich in den wahnsinn? ich versuche immer das beste zu machen und zufrieden zu sein, doch wieder und wieder kommt das schlechteste dabei raus. was mache ich nur falsch? was ist in meinem kopf falsch? meine oma sagt mir, ich solle zu einem facharzt gehen. aha, verrückt, krank im kopf. ich sollte gleich in die klapse gehen. dann seid ihr mich aus los. abo oder was? ich lege mich ins wohnzimmer und gucke mir asoziale sendungen an. sie sagt, dass es vollkommen ok ist, dass ich einfach nach hause gekommen bin, nach hause, vay. ich bin verwirrt, ich darf einfach so nach hause kommen, weil mir nichts fehlt? falsch, du fehlst mir, du fehlst hier. wieso bist du nicht bei mir, nicht hier? selbst eine umarmung von dir lässt den ganzen scheiß von mir abfallen, ich brauche dich bei mir, hier, jetzt. oh ja, ich bin süchtig nach dir. ich liebe dich!

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